Umzug
Um meiner Vorbildfunktion als Student of the Month gerecht zu werden, will ich nun mal wieder meiner Informationspflicht nachgehen und von meiner neuen Wohnstätte berichten. Der Bachelorarbeits-Stress und die täglichen Stunden Bildschirmarbeit dafür blockieren die Berichterstattung momentan ein bisschen, aber für die verbleibenden fünf Wochen wird es noch einige Berichte geben, garantiert.
Es ist schon eineinhalb Monate her, dass ich zum sechsten Mal in meinem Leben meinen Wohnort wechseln durfte. Da meine genehmigte Zeit im Wohnheim bis Januar begrenzt war, habe ich mir Ende letzten Jahres ein WG-Zimmer gesucht, und gleich das erstbeste und zugleich billigste genommen.
Meine Heimat ist nun der Stadtteil „To Kwa Wan“ und liegt westlich des alten Flughafens in Kowloon. Mit meinem Einzug haben auch einige Innovationen in die ansonsten aus zwei chinesischen Mitbewohnerinnen bestehende WG Einzug gehalten: Die Waschmaschine pumpt ihre dreckige Lauge nun direkt in den Abfluss, anstatt über den Umweg auf dem Küchenboden, die Abflüsse an den Waschbecken sind nicht mehr verstopft (unter Einsatz meines nun löchrigen T-Shirts, das einige Spritzer Natronlauge abbekommen hatte), und die Toilette erstrahlt wieder in ihrer ursprünglichen Farbe und mit einem neuen Sitz. Meine zwei Mitbewohnerinnen waren voll des Lobes für meine exzellente Arbeit.
Unser Haus ist äußerlich und innerlich ziemlich heruntergekommen, sogar für Hongkonger Verhältnisse klar unter dem Durchschnitt, jedoch wird man auch mit einer Miete, die deutlich unter dem Durchschnitt liegt, belohnt, und damit, dass sich die unzähligen Restaurants und Imbisse, die man alle in unmittelbarer Nähe hat, an das Preisniveau hier anpassen.
Es gibt keine U-Bahn-Station in der Nähe, aber mit Bus und Minibus bin ich in 30-40 Minuten an der Uni, was ok ist. Unsere Stromrechnung für die letzten drei Monate betrug 0 $. Laut den Mutmaßungen meiner Mitbewohnerin aufgrund von „Subventionen“, mit denen hier Bewohner vergammelter Häuser entlastet werden. Und so sieht unser Haus aus:
Unsere Wohnung ist irgendwo in der Mitte. Mein Zimmer besteht, wie ein typisches Kinderzimmer in Hongkong, aus einem Bett, das drei Wände berührt, daneben gerade noch genug Platz, damit die Türe aufgeht und für einen kleinen Schreibtisch, an dem man auf dem Bett sitzend arbeiten kann. Platz für einen Stuhl hat es nicht. Der Raumeindruck lässt sich aufgrund der Enge nicht fotographisch einfangen, weshalb ich auf ein Foto meines Zimmers hier verzichte.
24. Februar 2009 at 3:57
Oha, das hört sich ja sehr spartanisch an. Wo hast du dann deine ganzen Sachen untergebracht? Also sowas wie Kleidung, Schuhe und Megaphon? 😀
24. Februar 2009 at 15:54
Natürlich unter dem Bett, oder?
Ich würde ja schon zugern eine Foto des Zimmers sehen!
24. Februar 2009 at 19:39
Nun, meine Kleider sind weitgehend in den Fächern unter dem Schreibtisch verstaut, oder hängen an den praktischen Haken an meiner Tür. Mein leerer Koffer, für den in meinem Zimmer keinerlei Platz wäre, macht sich im Wohnzimmer als Tisch-Erweiterung ganz gut, und fällt unter der Tischdecke auch gar nicht auf.
Das mit dem Foto ist wie gesagt schwierig. Wenn ich ein Foto aus einer Ecke des Zimmers mache, bekomme ich nur zwei Wände ins Bild. Auf dem Foto sieht man dann nur eine herkömmliche Ecke eines Zimmers, ohne dass man Rückschlüsse auf die Zimmergröße schließen könnte. Ein geometrisches Problem also. Sara, am besten lässt du dir das mal von Max skizzieren! 😉 Ich könnte aber noch ein 360°-Video machen (sobald ich aufgeräumt habe), oder vielleicht ist ein „Luftbild“ möglich…
25. Februar 2009 at 4:48
wurde nicht auch so euer letztes familienfoto aufgenommen? 😀
ich hätte gern noch eine schemazeichnung dazu und mehrere darstellungen der luftschächte.
wie wäre es denn mit einem haustier in dem zimmer? ein krokodil zum beispiel!
dann bist du der kroko-doc (der kroko-doc).
oh man, bald kommen wir, das wird so geil 😀
28. Februar 2009 at 4:01
..ach ja, noch herzlichen Glückwunsch zu deinem Titel…das hat bisher noch niemand aus unsrer Familie geschafft: Ich möcht doch mit einigem Stolz sagen, dass du die Ehre der Familie im fernen China recht gut vertrittst…
(Warsch du jetzt der beschde Austauschstudent?)
😀
28. Februar 2009 at 8:04
Hoffentlich werden in Folge deiner erfolgreichen Abflussreinigung und Toilettenrenovierung nicht die Subventionen gestrichen.
…welche genaue Länge soll eigentlich das Periskop haben, das ich Dir nächste Woche mitbringen soll? 😀
28. Februar 2009 at 22:01
Luftbild finde ich auch gut, bitte fotografier auch deinen „Kleiderschrank“!
28. Februar 2009 at 22:58
Bilder sind immer gut… Gibt’s hier bald mal wieder welche zu sehen?
03. März 2009 at 4:59
du könntest es ja mal mit sketchup skizzieren http://sketchup.google.com/intl/de/
weil mich würde es auch interessieren wie du wohnst 🙂
04. März 2009 at 23:01
und wann gibt’s hier wieder was neues? meine täglichen blogbesuche werden sonst langweilig… 🙂
16. März 2009 at 22:12
Langweilig!
Ich will das Zimmer sehen!!!
17. März 2009 at 21:18
das haus sieht ja beeindruckend aus! und der kleine mit hörnern ist total süß!
ist die bachelorarbeit fertig?
wünsche dir schöne noch schöne tage dort! 🙂
12. Mai 2009 at 9:39
Gell!!!